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Sprühtrocknung |
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Hier folgt eine Kurzeinführung in die Sprühtrocknung.
1. Sprühtrocknungsprozess Der Sprühtrockner gehört zur Klasse der konvektiven Trockner, bei denen die Energie zur Verdampfung des Lösemittels (meist Wasser) durch Wärmeleitung aus dem Trocknungsgas auf das zu trocknende Gut übertragen wird. Die Trocknung erfolgt durch innige Vermischung der versprühten Flüssigkeit mit einem Trocknungsgas, dessen geringe relative Feuchte die flüchtige Phase des Flüssigkeitsnebels verdunsten oder verdampfen lässt. Als Trocknungsgas kommen ausser Luft auch Inertgase oder zur Verfügung stehende Abgase in Frage. Eine Sonderform stellt der Dampfsprühtrockner dar, bei dem der Energieträger verdampftes Lösemittel ist. Der Sprühtrockner ist ein Kurzzeittrockner. Die Trocknung läuft im Sekundenmaßstab ab. Zur Beschleunigung der Trocknung wird die Flüssigkeit durch ein Zerstäubungsaggregat in sehr kleine Tröpfchen zerteilt. Beispiel: Die Tropfengröße hängt von folgenden Parametern ab:
Bei der Viskosität ist auch noch das dynamische Viskositätsverhalten entscheidend, da die Flüssigkeiten in den Zerstäubungsaggregaten stark geschert werden:
Es gibt folgende Zerstäubungsaggregate: Einstoffdüse, Hohlkegeldüse, Druckdüse 2.1 Einstoffdüse, Hohlkegeldüse, Druckdüse Die Zerstäubung der Flüssigkeit erfolgt bei diesem Düsentyp durch Aufprägung einer Drallströmung und Beschleunigung auf hohe Austrittsgeschwindigkeit. Deshalb benötigen diese Düsen einen hohen Flüssigkeitsvordruck von ca. 5 bis über 200 bar. Die Drallströmung erzeugt am Düsenaustritt einen hohlkegelförmigen Flüssigkeitskonus, der in gleichmässige Tröpfchen mit einer engen Verteilung zerfällt. Vorteile:
Nachteile
2.2 Zweistoffdüse außenmischend, Pneumatische Düse Die Zerstäubung erfolgt ausserhalb der Düse durch ein expandierendes Gas. Die Flüssigkeit wird drucklos oder bei leichtem Unterdruck wegen des Wasserstrahlpumpeneffekts der Düse zugeführt. Die Austrittsgeschwindigkeit der Flüssigkeit liegt in der Größenordnung von 1 m/sec. Das Zerstäubungsgas dagegen kommt am Austritt auf die lokale Schallgeschwindigkeit. Es wird mit einem Druck von 1,5 bis 5 bar zugeführt. Auf der Flüssigkeitsseite weist dieser Düsentyp einen Durchmesser je nach Durchsatz von 1 bis 10 mm auf und ist deshalb verstopfungsunempfindlich. Vorteile:
Nachteile
2.3 Zweistoffdüse innenmischend Bie diesem Typ wird die zu zerstäubende Flüssigkeit im Innern der Düse mit dem Zerstäubungsgas gemischt und tritt als Zweiphasenströmung aus. Vorteile
Nachteile
Die Zerstäubung der Flüssigkeit erfolgt durch Beschleunigung der Flüssigkeit im Fliehkraftfeld einer Scheibe und anschließendem Strahlzerfall. Am Umfang der Scheibe werden 300 m/sec erreicht. Vorteile
Nachteile
Bei diesen Zerstäubern wird die Flüssigkeit durch Ultraschallanregung in Eigenschwingungen versetzt, die letztlich zur Auflösung in Tropfen führt. Die Tropfengrößenverteilung ist im Vergleich zu den vorher genannten Aggregaten sehr eng. Es gibt Zerstäuber mit und ohne Kontakt der Flüssigkeit mit dem Schwinger. Die letzteren haben den Vorteil, dass keine Kavitation an den Schwingeroberflächen auftritt. Durch Kavitation kann der Feststoff schon auf der Schwingeroberfläche abgeschieden werden. In der Sprühtrocknung hat sich diese Zerstäubung bislang nicht durchsetzten können, weil die Aggregate bei kleinen Durchsätzen sehr teuer und empfindlich sind. 2.6. Andere Zerstäubungsverfahren Es gibt noch andere Zerstäubungsverfahren:
Das Abtropfverfahren wird für Metallschmelzen und beim Prillen von Produkten angewandt. Sobald die Tropfen gebildet sind, müssen sie mit genügend warmem Trocknungsgas vermischt werden.
Die Vermischung geschieht bei dei den Zerstäubern nach 2.1 bis 2.4 schon durch die hohe Geschwindigkeit der Tropfen beim Eintritt in den Trockner. Bei Einstoffdüsen ergaben Messungen des in den Sprüh eingeschleppten
Massenstroms des Umgebungsgases einen Faktor10 zum Sprühmassenstrom. Bei den Zerstäubern nach 2.5 und 2.6 stellt die geringe Anfangsgeschwindigkeit ein Problem dar. Sprühtrockner werden mit Cyclon
und/oder Filterabscheidung ausgeführt. Zum Erreichen der vorgeschriebenen Reststaubwerte werden im allgemeinen Filter eingesetzt. Bei häufigen Produktwechseln kommen Cyclon-Filter oder Cyclon-Wäscherkombinationen zum Einsatz. Das Trocknungsgas wird durch Ventilatoren
durch die Anlage bewegt. Die notwendige Energie zur Verdampfung des Lösemittels wird durch Erwärmung des Trocknungsgases eingebracht.
Das Trocknungsgas kann gefiltert werden, um die Kontamination des hergestellten Produkts zu vermeiden. Bei staubexplosiven Produkten und bei explosiblen Lösemitteln (beim Auftreten von beiden Bedingungen spricht man von hybriden Gemischen) ist die Ausrüstung mit Explosionsschutzvorrichtungen erforderlich. Folgende Schutzmöglichkeiten gibt es:
Die Steuerung des Trockners erfolgt meist durch ein Prozessleitsystem oder bei kleineren Anlagen auch mit konventionellen Steuerungsanlagen. Der Betrieb kann vollautomatisch gestaltet werden. Dadurch wird eine gleichbleibende Produktqualität erzielt. Im Störungsfall wird der Trockner in einen sicheren Zustand gebracht. Der Energieverbrauch des Sprühtrockners bestimmt sich in einer vereinfachten Energiebilanz zu: Q = m * hv * (XE - XA) (1) mit Q Energie zur Verdampfung kJ Q=mg * cpg * (TA - TE) (2) mit Q übertragene Energiemenge kJ Das Trocknungsgas muss von den Umgebungsbedingungen auf die Anfangstemperatur erwärmt werden: Qg=mg * cpg * (TA - TU) mit Qg Energie für die Trocknungsgaserwärmung kJ Den Anwender interessiert der Energieverbrauch je kg hergestelltes Produkt. Diesen berechnet man in der vereinfachten Bilanz in dem man Qg durch m dividiert und die Gleichungen einsetzt: Qg/m= hv * (XE - XA) *(TA - TU )/(TA - TE) Bei bekanntem Energiepreis lassen sich die energetischen Trocknungskosten berechnen.
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